An das beste Rad der Welt

Dear Radl,

please excuse my writing I can’t stop my hands from shaking …

Nein, das wird jetzt kein Zitieren des Songs „Dear Darlin‘“ und somit eine Hommage an Olly Murs (nicht so meine Musik). Aber wenn man auf die vergangene Saison zurückblickt, muss man sich schon mal bei seinem Rad bedanken. Vor allem dann, wenn es viel cooler und professioneller ist, als man selbst.

ilovemybike_wm

Ja, die Hater haben gesagt, dass du doch viel zu überdimensioniert für meine Skills und meine Ambitionen seiest. Wer brauche denn schon so ein fettes Rad und überhaupt würdest du ja auch nicht von alleine fahren. Das mag alles stimmen (vor allem letzteres … damn!), aber du warst mein Traum und ich sage so: warum soll man sich die Träume, deren Realisierung in den eigenen Händen liegt, nicht erfüllen? Und so bist du dann doch bei mir eingezogen, anstelle von Urlaub und schönen Schuhen oder Handtaschen. Ja, für dich würde ich jede Birkin Bag von Hermès stehen lassen (ok, das ist leicht, die gefallen mir nämlich nicht). Du bist mein Statement Piece.
Und ja … manchmal, wenn ich schlecht drauf bin, geh ich einfach an dir vorbei und drehe dein hinteres Laufrad, weil ich den Sound des Freilaufs so mag. Klingt komisch, ist aber so.

Ich habe mich in dieser Saison wirklich bemüht, dir gerecht zu werden. Wir hatten gute (neue Bestzeiten) und schlechte (meine Güte, nach 140 km hab‘ ich eben nur noch bedingt Bock) Zeiten. Wenn ich in die Wechselzone eincheckte, kam ich mir endlich nur um meiner selbst willen wie eine Pfeife vor. Dich schiebe ich stets mit Stolz – ganz im Sinne von „The Beauty and the Freak“. Ich werde dich auch weiterhin immer mit „Hey Radl, da bin ich – los geht’s!“ begrüßen, wenn ich aus dem Wasser komme, und mich auch stets mit „Danke Radl, brav warst!“ nach dem Radfahren bei dir bedanken. Denn: du kannst ja nichts dafür, wenn die Gehfäden nicht mehr so recht treten wollen.
Liebes Rad, ich verspreche dir, dass ich irgendwann wirklich die Kraft und die Ausdauer habe, um so in die Pedale zu treten, wie es dir gebührt. Bis dahin bleib bitte du der Profi von uns zwei … und so schön.

Yours,
Nicky, das Einhorn