Es war einmal Saison 2019 – ein Rückblick

Nachdem es ja recht hip ist und unter Triathleten ohnehin zum Standard gehört, seine Leserschaft mit einem Saisonrückblick sowie einer langen Liste an Danksagungen an die Sponsoren zu quälen, mache ich das jetzt natürlich nicht. Zumindest nicht in dieser Form, welchen Sponsoren soll ich auch danken? Meine Kreditkarte ist kein Fan dieses Sportes … oder von Schuhen … oder von Handtaschen. Ich schreibe hier nun einfach mal auf, was in der vergangenen Saison geil war:

  • Ironman 70.3 Dun Laoghaire/Irland … was war das für ein überragender Tag! Platz zwei Age Group und Overall Platz drei … ja, die Häufigkeit der Frage „WTF???“ lag weit im zweistelligen Bereich. Dann qualifiziert man sich auch noch für die 70.3 Weltmeisterschaft in Neuseeland. Speechless … immer noch … ich … das heißt was!

 

  • Hab endlich eine Toolbox für Erwachsene gefunden. Natürlich hatte das fancy Söckchen auf einer alten Trinkflasche zum sicheren Verstauen von Pumpe, Schlauch und diversem Zeugs seinen sehr eigenen Charme, aber mit zunehmendem Alter muss man seriös werden. (hahaha, letzteres sicher nicht … es wurde einfach unpraktisch)

 

  • Kärntner Vizemeisterin im Halbmarathon – endlich hatte ich es mal geschafft, mich rechtzeitig beim Verband für die Meisterschaftswertung zu melden! Das allein war ja schon Triumpf genug, nachdem ich die Nennfrist in JEDEM Jahr davor verpasst hatte.

 

  • Radfahren macht mir jetzt richtig Spaß! Vielleicht klingt es für die meisten unter den affinen Lesern nicht nach viel, aber ich bin sehr stolz darauf, in dieser Saison über 4.000 Kilometer im Sattel verbracht zu haben. Für eine ehemalige „30 Kilometer pro Woche reichen eh oder? … wenn das Wetter schön ist natürlich“-Fahrerin würde ich das als einen großen Sprung nach vorne bezeichnen. Immerhin hatte ich meine erste Ausfahrt 2019 am 6. Januar – bei 4 Grad … auf Alan, meinem neuen Lover … er ist eben so schön!

 

  • In your face – ich kann jetzt die Rollwende! Auch wenn ich beim Schwimmen sonst nicht viel gelernt habe und die Speed-Tendenz im Wasser elegant nach unten zeigt, die Rollwende beherrsche ich und komme mir nun neben den Aquafit-Damen mit gerüschter Badehaube verdammt cool vor!

 

  • Beim Ironman 70.3 Slovenia trabte ich mit Platz sieben wieder in die Top 10 meiner Age Group, obwohl ich dachte, das Ziel an diesem Tag wohl nicht zu sehen. Schwimmen quer durch Quallen verkackt (na logisch! Das hätte ich auch ohne Quallen), am Rad mit Kopfweh und Schwindel nicht ganz den Plan erfüllt und beim Laufen bei Kilometer 20 (!!!) ein Gel gebraucht, weil Unicorn almost down. Huiuiui. Aber ok, das Gel war schon über dem Verfallsdatum, musste also ohnehin weg. Tja, auch solche Tage gibt es! Dabei war das Rennen per se unglaublich schön, ich kann es jedem nur wärmstens ans Herz legen! Am Ende sah ich das aber nicht so eng, denn meinen WM-Slot hatte ich da ja schon in der Tasche. Hehehehe.

 

  • Ich kann mittlerweile rund 15 Meter freihändig Rad fahren. Dass ich dabei noch 1000 Tode sterbe, lassen wir mal schön unter den Tisch fallen. Und nein, da gibt es kein Bild! 😉

 

  • Meine Bandscheiben halten immer noch! Trotz Operation im Jahr 2014, lustiger Gleitwirbel und der Beweglichkeit einer Stehlampe (nicht diese biegbaren Designerdinger, sondern so ein Modell im steifen Retrochic), kann ich meinem Sport weitestgehend schmerzfrei frönen. Dafür müsste ich eigentlich jeden Tag sehr dankbar sein, aber wir wissen ja: solange nix akut weh tut, vergisst man da schon mal drauf ?

 

  • Das Fotoshooting mit Haller Pro Cycling! Ein bissl Rad fahren, ein bissl blöd schauen, ein bissl Rad fahren und das mit tollen Leuten. Also wenn man auf den diversen Social Media Kanälen oder auf der Website von Haller Pro Cycling eine Tussi mit langem, blondem Zopf und einer pinken Oakley Brille herumgrinsen sieht, dann bin das sehr wahrscheinlich ich. Es war mir ein Fest!

 

  • Meine Triathlonfamilie ist auch wieder gewachsen! Egal, wo ich hinkam, durfte ich wieder neue, liebe Menschen kennenlernen und ich denke, dies ist etwas sehr Besonderes im Triathlon. In Linz quälte ich mich sogar gemeinsam mit Blogleserinnen auf der Mitteldistanz, in Irland verging kaum ein Tag ohne Pläuschchen mit Profi Laura Siddall (unglaublich lustige Frau!) und bei meiner Premiere im Berglauf habe ich eine neue, sehr herzliche Community kennengelernt. Sport verbindet eben und durch diese Gemeinsamkeit ist man nie allein.
    Keine Sorge, das war es schon wieder mit den philosophischen Auswüchsen!

 

Also, wie man sieht, es war eine geile Saison und das Wichtigste: der Wahnsinn ist geblieben!
Die Offseason neigt sich dem Ende zu und beim Schreiben dieser Zeilen hab‘ ich auch schon wieder mächtig Bock auf die neue Saison bekommen. Den gehe ich jetzt mal brav füttern und streicheln, damit er mir auch erhalten bleibt!

Danke Saison 2019!